Allgemein
Bahnausbau / Baustelle
Begriffe / Abkürzungen
Adressen / Links

A
Übersicht
(Aktuelle) Presseberichte

A
Übersicht
(Aktuelle) Presseberichte
A
Berichte
2003
Karlsfelder scheitern ...
Keine Revision gegen Bahnlärm
2002
Mit Tempo 200 durch Allach?
Berichte zur Verhandlung
... "Gang nach Berlin" ...
Bahnanlieger streiten für ...
2001
Karlsfeld klagt ...
Eigener Lärmschutz kostet Millionen
Stadt Dachau klagt ...
BI will ICE-Beschluss anfechten
Gemeinde prüft Klage ...
Lärmschutz „unbefriedigend“
ICE-Lärmschutz unbefriedigend
Paragraphen sind kein Lärmschutz
Eigenfinanzierter Lärmschutz möglich
Dachau beim Lärmschutz benachteiligt

Dachauer SZ – Lokalausgabe der Süddeutschen Zeitung für den Landkreis Dachau, Nr. 78, 03.04.2001



Nach der Planfeststellung für den Abschnitt Dachau-Karlsfeld

Bürgerinitiative will ICE-Beschluss anfechten
„Dachauer und Karlsfelder sind enttäuscht und fühlen sich betrogen“ / Keine Lärmschutzverbesserungen

Von Robert Probst

Dachau – Massive Kritik am Eisenbahnbundesamt (EBA) üben Politiker und Bürgerinitiativen gegen Bahnlärm. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Dachau-Karlsfeld der ICE-Trasse sei „mangelhaft“ und „völlig unbefriedigend“. Zudem sei der Beschluss von ortsunkundigen Mitarbeitern in der unüblichen kurzen Zeit von zwei Monaten erstellt worden.

Besonders empört sind die Bahnanlieger in Dachau-Süd und Karlsfeld, dass der Beschluss von Mitarbeitern der EBA-Außenstelle Frankfurt/Saarbrücken, und nicht vom zuständigen Amt in München, erstellt worden ist. „Die mit der Bearbeitung beauftragten Mitarbeiter kennen weder die in mehreren Gesprächen diskutierte Schwerpunkte, noch haben sie an den Erörterungsterminen teilgenommen“, schreibt der Sprecher der Bürgerinitiative, Hansjörg Lassen, an den Präsidenten des Eisenbahnbundesamts, Horst Stuchly. Ebenso empört ist man über das „Eilverfahren“. Ein Planfeststellungsbeschluss werde üblicherweise in sechs Monaten erarbeitet, hier habe man nur knapp zwei Monate gebraucht – obwohl mehr als 2000 Einwendungen vorlagen.

Diese Vorwürfe weist der Referatsleiter für Planfeststellung beim EBA in Bonn zurück. Da die Außenstelle München „nicht in der Lage“ gewesen sei, den Beschluss „zeitgerecht zu leisten“, habe er die Bearbeitung des Beschlusses nach Frankfurt/Saarbrücken „verlagert“. Dies sei eine ganz „normale Arbeitsverlegung“. Der Mitarbeiter habe sich vor Ort informiert und sei von den Münchner Kollegen unterstützt worden. Angesprochen auf die ungewöhnlich schnelle Bearbeitungszeit, sagte der Referatsleiter: „Wir haben nicht geschludert.“

Das sehen die Bürger laut Lassen freilich ganz anders. Vom Inhalt des Beschlusses sehen sie sich nämlich „nicht nur enttäuscht, sondern fühlen sich betrogen“. Es seien nämlich „keinerlei zusätzliche Verbesserungen der geplanten Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen.“ Alle „Einwendungen wurden zurückgewiesen, Nachbesserungen kategorisch abgelehnt.“ Dies sei eine „himmelschreiende Benachteilugung.“ Lassen, der eine juristische Anfechtung ankündigt, zieht folgendes Fazit: „Eine Aufsichts- und Kontrollbehörde, die die Bürger nicht schützt, sondern stets die Bahn begünstigt, ist überflüssig.“ (siehe Kasten)


Hilfe durch Bundestagsabgeordnete

Dachau – Auch die beiden Bundestagsabgeordneten Gerda Hasselfeldt (CSU) und Uta Titze-Stecher (SPD), die sich seit langem für mehr Lärmschutzes einsetzen, üben Kritik. Hasseldeldt spricht von einem „völlig unbefriedigenden Beschluss“. Das Verfahren sei in zwei Monaten „am grünen Tisch durchgepeitscht“ worden, schreibt die Abgeordnete. Dass das EBA die Stellungnahmen der Regierung von Oberbayern den Initiativen nicht zur Verfügung stelle, sei unverständlich.

Auch Titze-Stecher findet den schnellen Beschluss „verwunderlich.“ Dieser sei für die „lärmgeplagten Karlsfelder unzumutbar“. „Ich bin empört über die Vorschläge des EBA, das die berechtigten Belange der betroffenen Bürger ignoriert und qualifizierte Einwendungen unberücksichtigt lässt.“

rop

Impressum
nach oben