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Abendzeitung, Mo. 28.01.2002



Mit Tempo 200 durch Allach? Bürger klagen
Betroffene streiten um besseren Lärmschutz entlang der ICE-Trasse München-Nürnberg


ALLACH/UNTERMENZING Seit fünf Jahren kämpfen sie für besseren Lärmschutz: die Anwohner der geplanten ICE-Trasse durch den Münchner Westen. Vergeblich. Die Bahn bleibt stur. Weshalb die betroffenen Bürger entlang der zukünftigen Trasse vor Gericht zogen. Jetzt wurde verhandelt.

Geschlagene zehn Stunden dauerte der Prozesstag. Der Saal im Bayerischen Verwaltungsgerichtshof war rappelvoll. Viele mussten stehen. Umsonst. Zum Urteilsspruch kam es trotz der Mammut-Sitzung nicht. Auch ein Vergleich mit der Bahn AG kam wieder nicht zustande.

„Dafür habe ich absolut kein Verständnis“, wettert Bahn-Anwohner Hansjörg Lassen: „Die Mehrkosten wären doch verschwindend gering.“ Wie berichtet fordern die Bürger entlang der Strecke München-Nürnberg, den Lärmschutz erheblich zu verbessern. Doch die Bahn will nur soviel tun, wie gesetzlich unbedingt erforderlich.

„Das ist mir unbegreiflich“, schimpft Lassen. Denn die zusätzlich von den Bürgern geforderten Maßnahmen, etwa höhere Lärmschutz-Wände, würden alles in allem „lediglich 1,25 Millionen Euro“ kosten bei einer Gesamtsumme von rund 6,3 Milliarden Euro für die Schnellbahn-Strecke.

Vom Gerichtsstreit unbeeindruckt, will die Bahn trotz Bürgerprotesten in diesem Jahr mit dem Bau der Strecke beginnen. Ab 2005 sollen dann die ersten ICEs auf der ausgebauten S-Bahnlinie S2 durch Allach brettern. Mit bis zu 200 Stundenkilometern.

Dagegen haben die betroffenen Bürger im Prinzip auch nichts. Wohl aber dagegen, dass ihre Interessen von der Bahn derart ignoriert werden. „Das ist nicht in Ordnung“, so Lassen. Seine und vier weitere Bürgerinitiativen werden deshalb auch so lange keine Ruhe geben, bis die Bahn ihnen entgegenkommt. „Notfalls gehen wir bis zum Bundesverwaltungsgericht.“

Florian Römer

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