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Münchner Wochenanzeiger – Nordwest-Anzeiger Nr. 21, 22.05.2002



Achtung: Die Bahn macht am 25. Mai dicht
Drei Bahnübergänge werden bis Ende 2004 gesperrt / Bürger erreichen mit Protesten Verbesserungen


Der Bahnübergang Ludwigsfelder Straße wird – wie die Heer- und die Pasteurstraße – am 25. Mai gegen 13 Uhr für zweieinhalb Jahre gesperrt. Am 3. Juni um 10.30 Uhr findet an der Ludwigsfelder Straße der offizielle erste Spatenstich mit viel Prominenz statt

ALLACH-UNTERMENZING/OBERMENZING. Am Samstag, 25. Mai, gegen 13 Uhr tritt ein, was die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadtbezirke 21 und 23 seit Jahren fürchten: Die Bahn schließt die Übergänge an der Heer-, Ludwigsfelder- und Pasteurstraße für den motorisierten Verkehr, um dort im Zuge des ICE- und S-Bahn-Ausbaues Straßenunterführungen zu errichten. Diese sollen am 30. Oktober 2004 freigegeben werden, danach wird der Übergang Krauss-Maffei-Straße geschlossen (wogegen derzeit eine Unterschriftensammlung läuft). Provisorien sollen den Anliegern das Leben in der Zwischenzeit erleichtern. Auf Druck der Bürger hat die Bahn Zugeständnisse gemacht.

Bei der Informationsveranstaltung von Bahn und Bezirksausschüssen im April in Allach löste Projektleiter Robert Regensburger von der DB Projekt Verkehrsbau bei zahlreichen Bürgern Entsetzen aus: Umleitungsverkehr über die Peter-Müller-Straße und eine provisorische Verbindungsstraße (auch für den Schwerlastverkehr) zwischen der Ludwigsfelder- und der Krauss-Maffei-Straße ohne sicheren Rad- und Fußweg – das konnten die Anlieger v.a. der Waldkolonie nicht akzeptieren. Sie sammelten 322 Unterschriften, die sie letzte Woche an Oberbürgermeister Christian Ude übergaben. Zuvor hatte Regensburger im BA Allach-Untermenzing bereits eine überarbeitete Planung vorgelegt, die auch die Zustimmung der Stadtteilpolitiker fand: Die Verbindungsstraße, die ab 24. Mai gegen 14 Uhr befahrbar sein soll, bekommt einen durchgehenden Rad- und Fußweg, der vorhandene Abschnitte und Beleuchtungsanlagen nutzt. Der BA setzt sich dafür ein, dass er nach 2004 erhalten bleibt.

Nach Norden wird der motorisierte Verkehr über die Wilhelm-Zwölfer- Straße, Zum Schwabenbächl zur Unterführung Otto-Warburg-Straße und Eversbuschstraße umgeleitet, weil der Bahnweg zwischen Pasteur- und Ludwigsfelder Straße auch ab 25. Mai gesperrt ist. Um Schleichverkehr in der Peter-Müller-Straße zu verhindern, wird diese für den motorisierten Verkehr nur dann geöffnet, wenn die Wilhelm-Zwölfer-Straße baustellenbedingt nicht befahrbar ist. Das wird von Juni bis November 2002 zeitweise und von April bis Oktober 2004 der Fall sein. In der übrigen Zeit steht die neu zu erstellende Anbindung von der Peter-Müller- zur Pasteurstraße nur Radfahrern und Fußgängern offen. Das versprach Projektleiter Regensburger und das wird die Stadt laut OB Ude (so gesagt bei der Unterschriftenübergabe) im Auge behalten. Für die Hausmann- Siedlung soll die Anbindung damit gesichert sein.

Für die Fußgänger und Radfahrer wird auf Höhe der Ludwigsfelder Straße eine Behelfsbrücke (nicht behindertengerechte) errichtet. Sie kann größtenteils erst nach Schließung des Überganges am 25. Mai installiert werden. Zunächst dachte die Bahn, damit bis 27. Mai fertig zu werden. Im BA in Allach musste Regensburger dann aber eingestehen, dass die Brücke erst ab Mittwoch, 29. Mai, spätestens 15 Uhr allen Sicherheitsvorgaben entsprechen und begehbar sein wird. Um das O.K. des BA zu bekommen, ging die Bahn auf folgenden Vorschlag ein: Am Sonntag, Montag, Dienstag und Mittwoch wird ein Kleinbus die nicht motorisierten Anwohner im kostenlosen Shuttle-Betrieb von einer Seite der Gleise auf die andere bringen. Dazu wird beidseitig eine Behelfshaltestelle eingerichtet. Wo genau, wird die Bahn den Haushalten in der Umgebung per Handzettel mitteilen (auch das eine BA-Idee). Der Bus fährt bei Bedarf jeweils von 7 bis 22 Uhr, am 29. Mai bis Brückenöffnung.

Am Bahnübergang Heerstraße wird die (nicht behindertengerechte) Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer ab 3. Juni nutzbar sein. Bis dahin bleibt der Übergang für diese Nutzer geöffnet. Der motorisierte Verkehr muß ab 25. Mai (13 Uhr) in Richtung Verdistraße die Umleitung über die Freseniusstraße bzw. die Bauseweinallee nehmen. Näheres zu den Eingriffen in Obermenzing erläutert die Bahn bei der ersten regulären (öffentlichen!) Sitzung des neuen Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing am Dienstag, 4. Juni, 19 Uhr, im Pasinger Rathaus und bei einem für Mitte Juni geplanten Infoabend in Obermenzing.

Im Bereich der Bahnhöfe Obermenzing und Allach und des geplanten Haltepunktes auf Höhe der Von-Kahr-Straße werden die Bauarbeiten ab Anfang / Mitte Juni spürbar sein. Es kann zu Fahrbahnverengungen und gelegentlich (nur an Wochenenden) auch zu Sperrungen der Verdi- und der Von-Kahr-Straße kommen. Im November 2004 sollen alle Haltepunkte baulich fertig sein. In Betrieb können die neuen Bahnanlagen spätestens Ende 2005 gehen.

Die Bahnhöfe selbst und der Zugverkehr sollen stets betriebsbereit bleiben, gewisse Behinderungen sind aber nicht auszuschließen. So wird der S-Bahn-Verkehr (S 2) an den nächsten zwei Wochenenden wegen Teilsperrungen im Gleisbereich von Samstag mittag bis Sonntag nacht in beiden Richtungen nur im 40-Minuten-Takt fahren. Am 25./26 ist der Abschnitt Allach – Dachau betroffen, am 1./2. Juni die Strecke Ostbahnhof – Dachau. Die Bahn informiert jeweils vor Ort und hat in ihrem Dachauer Büro ein Bürgertelefon eingerichtet: 08131 / 333 570. (U.L.)

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