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Münchner Wochenanzeiger – Nordwest-Anzeiger Nr. 6, 07.02.2001



Baubeginn verschiebt sich
Ausbau der Bahnstrecke im Abschnitt Dachau-Obermenzing voraussichtlich erst ab 2002

MÜNCHEN-WEST (A.E.) Galgenfrist für die Bahnanlieger im Nordwesten. „Als die Deutsche Bahn vor fünf Jahren das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Bahnstrecke im Abschnitt Dachau bis Obermenzing einleitete, ging sie mit einem Baubeginn im Frühjahr 2001 aus. Nach der aktuellen Planung wird sich der Baubeginn voraussichtlich um ein Jahr verschieben. Der Grund ist, daß die Planfeststellungsbeschlüsse derzeit noch fehlen und damit das Baurecht“, teilt der Vorsitzende des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing Andreas Ellmaier mit, den die Deutsche Bahn soeben auf seine Anfrage hin unterrichtete.

Danach will die Bahn im genannten Streckenabschnitt sowohl die Fernbahn für den ICE-Verkehr ausbauen, als auch den S-Bahn-Verkehr verbessern. Dazu wird die momentan 2-gleisige Bahntrasse 4-gleisig ausgebaut. Die beiden neuen Gleise werden auf der Westseite der vorhandenen Trasse verlegt und stehen im Regelbetrieb ausschließlich für den S-Bahn-Verkehr zur Verfügung. Durch die funktionale Trennung von der Fernbahn, kann der S-Bahn-Verkehr zwischen München und Dachau in den Hauptverkehrszeiten auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet werden. In Untermenzing entsteht ein neuer, zusätzlicher S-Bahn-Haltepunkt. Die anderen Haltepunkte werden renoviert und erhalten barrierefreie Bahnsteigzugänge.

Das Planfeststellungsverfahren wurde im Mai 1996 mit der öffentlichen Auslegung der Planunterlagen eingereicht. Im Anschluß an den 1. Erörterungstermin im November 1997 überarbeitete die Bahn nochmals die Pläne. Dabei wurden zahlreiche Änderungsvorschläge der Träger öffentlicher Belange und der Anlieger insbesondere beim Schallschutz berücksichtigt. Nach erneuter öffentlicher Auslegung der geänderten Planunterlagen fand im Januar 2000 ein zweiter Erörterungstermin statt.

Die in den laufenden Planänderungsverfahren geäußerten Einwendungen werden durch die Regierung von Oberbayern und das Eisenbahn-Bundesamt geprüft und abgewogen. Mit den Planfeststellungsbeschlüssen und damit dem Vorliegen des Baurechts rechnet die Bahn bis zur Jahresmitte 2001. Die rechtskräftigen Planunterlagen werden zur Einsichtnahme noch einmal öffentlich ausgelegt. Einwendungen sind dann aber nicht mehr möglich.

Nach Vergabe an einen Generalunternehmer kann dieser dann im Frühjahr 2002 mit ersten Rodungsarbeiten und der Einrichtung von Baustellen beginnen. Die gesamten Bauarbeiten finden „unter rollendem Rad“ statt, das heißt, unter Aufrechterhaltung des regulären Bahnbetriebes. Die Schienen stehen nur bedingt für die Versorgung der Baustellen zur Verfügung. Deshalb muß auf der Westseite der vorhandenen Gleise eine Baustelle angelegt werden. Im Rahmen des oben skizzierten Verfahrens wurden und werden die Stellungnahmen der Fachbehörden und Anlieger sorgfältig geprüft und abgewogen. „Wo es möglich ist, werden z.B. besonders schützenswerte Baumbestände umfahren. Trotzdem lassen sich Eingriffe in die Natur und die Inanspruchnahme privater Grundstücke nicht vermeiden“, gibt Ellmaier die Auskunft von Bahn und Stadt weiter.

Die meisten benötigten Flächen für neue Gleise und Schallschutzwände befinden sich im Eigentum der Bahn. Die privaten Grundstücke werden in der Regel nur für die Dauer der Baumaßnahmen benötigt und bleiben im Eigentum der Anlieger.

Um die Grundbesitzer zu entschädigen, läßt die Bahn durch öffentlich bestellte Sachverständige Gutachten anfertigen. Die Bahn kündigt an, in den nächsten Monaten Verhandlungen über eine Entschädigung mit den Grundstückseigentümern zu führen.

„Vorausgesetzt, daß das Baurecht bis zur Jahresmitte 2001 vorliegt und die Bauleistungen bis zum März 2002 vergeben werden können, rechnet die Bahn mit einer Bauzeit für die S-Bahn-Strecke bis zum Frühjahr 2005. Der Ausbau der Fernbahngleise ist voraussichtlich bis zur Jahresmitte 2004 abgeschlossen“, faßt Ellmaier die neuen Informationen zusammen.


Bildunterschrift: Den Anliegern der Bahntrasse zwischen Obermenzing (Foto) und Dachau bleibt noch ein weiteres Jahr Schonfrist. Nach neuesten Informationen des BA 21 kann die Bahn mit dem Ausbau erst im Frühjahr 2002 starten. Foto: Archiv/U.L.

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