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Südring für die S-Bahn
Nordring für die Güterzüge
Das bessere Verkehrskonzept für Bahn und Bürger in München
Probleme
Für eine Taktverdichtung der S-Bahn ist auf dem Südring keine Kapazität frei.
Laute Güterzüge fahren tags und nachts mitten durch die Stadt (vgl. Bild 1).
Lösung
Der Südring wird ohne Zubau von Gleisen kreuzungsfrei für die S-Bahn ausgebaut.
Der Güterverkehr wird auf den Nordring verlagert (vgl. Bild 2).
Vorteile
- Der S-Bahn-Südring kann schnell und kostengünstig verwirklicht werden.
- Ein Neubau des Bahnhofs Poccistraße kann den S-Bahn-Südring und den
Regional-Personenverkehr aus den Regionen östlich von München direkt an das
U-Bahn-Netz (U3/U6) anschließen.
- Die Verlagerung des Güterzugbetriebs auf den Nordring führt zur Verkürzung
der Streckenlänge durch München sowie zur Entzerrung des Mischbetriebs.
- Der Containerbahnhof ist direkt mit den Strecken nach Norden und damit zum
Rangierbahnhof sowie nach Süden verbunden, ohne heute noch übliche Rangierarbeiten
im Bereich Ostbahnhof.
- Mit einer beschleunigten Abwicklung des Güterverkehrs in und durch München ergeben
sich nicht nur Einsparungen, sondern auch Gewinne aufgrund der steigenden Attraktivität
für die neue Infrastruktur.
Die Nutzer des Schienengüterverkehrs beschweren sich zurecht über unnötige Wartezeiten
in München, ausgelöst durch umständliche Rangierarbeiten.
Gesichtspunkte für die Verkehrsplanung
- Kapazitäten für den Personenverkehr werden frei. Engpässe im Bereich Südbahnhof,
Ostbahnhof u.s.w. werden verringert. Im Kreuzungsbereich des Südrings mit der U-Bahn
(U3,U6) kann der Bahnhof Poccistraße verwirklicht werden, der u.a. wegen des
bestehenden Güterverkehrs abgelehnt wird. Seit langem wird eine Ausweichstrecke für
den S-Bahnverkehr zwischen Laim und Ostbahnhof gefordert. Inzwischen sieht der Münchner
Stadtrat eine besondere Bedeutung in der Frage der Güterzugführung über den Nordring
(vgl. Referat für Stadtplanung und Bauordnung / Stadtentwicklungsplanung PLAN HA I).
- Der Freistaat Bayern hat bereits eine Machbarkeisstudie München 21, Zusatzuntersuchung
im Zusammenhang mit der Münchner S-Bahn in Auftrag gegeben. Wie dort ausgeführt,
soll im Zusammenhang mit dem Aufgabenbereich 2 (Führung von S-Bahnen auf dem Südring)
eine weitere mögliche Entlastung des Südrings durch Verlagerung des durchgehenden
Güterverkehrs auf den Nordring ebenfalls mit betrachtet werden.
- "Stadtrundfahrten" v.a. auch mit Diesellokomotiven zur Bedienung der Strecke
nach Mühldorf werden vermieden. Die Planfeststellungsunterlagen von 1979 des Rangierbahnhofes
München-Nord belegen erneut den Bedarf des dazu notwendigen Kurvenstücks zwischen München-Daglfing und
Containerbahnhof.
- Das Konzept "Netz 21", das die Auflösung des Mischbetriebs vorsieht, könnte
auch in München verwirklicht werden.
- Das Konzept "München 21" mit der Tieferlegung bzw. Untertunnelung der Achse
Pasing-Hauptbahnhof ist leichter realisierbar, da das Problem "kreuzender Güterverkehr"
gelöst ist.
- Nach Vollendung des im Bau befindlichen St. Gotthard-Eisenbahntunnels ist mit einem
deutlichen Anstieg des europäischen Güterzugverkehrs über die Schweiz zu rechnen.
Durch Wiederherstellung der Bahnverbindung Eichenau-Gröbenzell kann dieser direkt auf den Nordring
geführt werden.
Finanzielle Einsparungen im Zusammenhang mit dem Ausbau der ICE-Trasse Ingolstadt-München
- Für den Neu- bzw. Ausbau der ICE-Trasse Nürnberg-Ingolstadt-München ist
auch im Bereich Allach-Untermenzing-Obermenzing-Pasing-Laim ein Mischbetrieb
vorgesehen, d.h. sowohl Personen- als auch Güterzüge sollen auf denselben Gleisen
verkehren (vgl. Bild 1). Hierfür ist zur Ein- und Ausfädelung
der Güterzüge auf die sog. Fernbahngleise in Höhe Pasing / Nymphenburg
ein Überwerfungsbauwerk (Brücke) eingeplant und die dazu nötigen
Aufschüttungen und Stabilisierungen von Rampen. Zusätzlich muß an dieser Stelle die
gesamte Schienentrasse der Strecke München-Landshut-Regensburg verschoben bzw. umgebaut werden.
- Im Bahnhofsbereich von Allach sind entsprechend zwei Ein- und
Ausfahrtsgleise mit einer Länge von jeweils etwa 750 Metern zur Bedienung des
Rangierbahnhofs München-Nord vorgesehen. Diese münden über ein weiteres
geplantes Überwerfungsbauwerk und Absenkung der S-Bahngleise künftig
kreuzungsfrei in die eingleisige Ein- bzw. Ausfahrtsschleife südwestlich des
Rangierbahnhofs.
Beide Überwerfungsbauwerke, die geplanten Ein- und Ausfädelungsstrecken inkl.
Weichen, die Absenkungen und Erhöhungen der Trassen (Rampen) und der Umbau der
Schienentrasse München-Landshut können eingespart werden
(vgl. Bild 2).
Die Baukosten für die Verwirklichung der Güterzug-Nordschleife betragen nur
einen Teil dessen, was für den Ausbau der o.g. ICE-Strecke zum Mischbetrieb
veranschlagt ist.
Emissionsverminderung
Durch die Umleitung des Güterverkehrs auf die Nordschleife würde sich die
Situation im Hinblick auf Lärm-, Erschütterungs- sowie Abgas-Emissionen
für etwa 100.000 Einwohner verbessern. Dicht besiedelte Wohngebiete
könnten so umfahren werden. Sofern sich eine Verschlechterung der Wohnqualität
für Anwohner im Bereich der Nordschleife ergibt, kann dies durch Anbringung von
Emissionsschutz-Einrichtungen, finanziert durch die o.g. Einsparungen, abgedeckt werden.
Zudem kann die stillgelegte Bahntrasse parallel zur derzeit im Bau befindlichen
Straßen-Nordosttangente zwischen Containerbahnhof und Freimann wieder instandgesetzt werden.
Rechtfertigung
Das seit den 30er Jahren existierende und damals bereits größtenteils verwirklichte
Alternativkonzept für München könnte durch eine entsprechende Untersuchung der
Vieregg-Rößler GmbH
durch belastbare Daten abgesichert werden, beispielsweise Kapazität des Südrings für S-Bahn und Personenzüge,
Zahl der Anwohner, die vom Güterzuglärm entlastet werden, Differenz der Investitionskosten zur bisherigen
Planung, Fahrzeit- und Betriebskostenersparnis im Güterverkehr, Kapazitätsgewinne
im Personenverkehr durch Entfall des Mischbetriebs u.s.w.
Eine, bereits für den Flughafen München durchgeführte Untersuchung über die mögliche
Auslastung der Strecke Ostbahnhof-Unterföhring-Ismaning weist im Gegensatz zum, von der DB AG
behaupteten Engpaß sogar freie Kapazitäten nach.
Das Konzept des Nordrings für den Güterverkehr wurde bereits im Anhörungsverfahren in München im Herbst 1997
vorgestellt und blieb bis heute seitens des Planungsträgers der Bahn undiskutiert.
Bild 1
Bild 2
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