Baubeginn an der ICE - Ausbaustrecke
Abschnitt Röhrmoos - München im Bau
(München, 03.06.02) Die
Deutsche Bahn AG feiert heute (03.06.02) den offiziellen Baubeginn im
Abschnitt Röhrmoos - Obermenzing der Ausbaustrecke Ingolstadt - München.
In Anwesenheit von Hans Spitzner, Staatssekretär im Bayerischen
Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, und Christiane
Thalgott, Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München, wurde der
symbolische Rammstoß in München-Allach vollzogen. Bis Ende 2005 werden die
Bauarbeiten in diesem Abschnitt dauern und etwa 320 Mio. Euro kosten.
Die im Bau befindliche ICE-Strecke Nürnberg - München ist unterteilt in
einen Neubaustreckenabschnitt (NBS) Nürnberg - Ingolstadt und einen
Ausbaustreckenabschnitt (ABS) Ingolstadt - München. Sie ist Teil eines
»Transeuropäischen Netzes«, genauer einer schnellen Bahnverbindung von
Stockholm über Berlin und München nach Verona in Italien. Bayerns
Bahn-Chef, Hermann Graf von der Schulenburg, wies in seiner Begrüßung auf
die Bedeutung dieser Strecke hin: »Schon vor 139 Jahren wurde erwähnt,
dass die direkte Bahn München - Nürnberg das erste und nächste Bedürfnis
für das zukünftige bayerische Eisenbahnnetz ist. Diese Feststellung im
Jahre 1863 kann ich heute nur unterstreichen. Endlich haben wir die
Gelegenheit, einen bedeutenden Schritt zum Ausbau der Strecke München -
Nürnberg zu vollziehen.«
Neben dem Personenfernverkehr sind auch ein Personennahverkehr und
schneller Güterverkehr sowohl auf der NBS als auch auf der ABS vorgesehen.
Auf der ABS wird außerdem die Münchner S-Bahnlinie S 2 Nord zwischen
München - Obermenzing und der Endhaltestelle Petershausen ausgebaut. Auf
ca. 30 km Länge entstehen separate S-Bahn-Gleise neben den
Fernbahngleisen. Dadurch ist ein dichterer S-Bahn-Taktverkehr möglich.
»Die Bayerische Staatsregierung hat sich über viele Jahre mit großem
Nachdruck für diese Strecke eingesetzt. Sie ist für Bayern von
herausragender Bedeutung. Sie verbindet die beiden größten bayerischen
Städte auf dem kürzesten Wege miteinander. Die Wirtschaftsräume München
und Nürnberg rücken enger zusammen«, so Staatssekretär Hans Spitzner beim
heutigen Festakt.
Der nun begonnene Bauabschnitt Süd, Röhrmoos - Obermenzing, beinhaltet den
Neubau zweier zusätzlicher Gleise (zwischen Hebertshausen und Dachau eines
Gleises) zur Trennung von S-Bahn- und übrigem Bahn-Verkehr. Ein neuer
Haltepunkt für die S-Bahn-Fahrgäste wird in Untermenzing gebaut. Die
Haltestellen Hebertshausen, Dachau, Karlsfeld, Allach und Obermenzing
werden barrierefrei umgebaut.
Sieben höhengleiche Bahnübergänge (BÜ) fallen weg bzw. werden ersetzt.
Davon liegen vier auf Münchner Stadtgebiet. Es sind dies die BÜ in der
Pasteurstraße, Ludwigsfelder Str., Kraus-Maffei-Str. und in der
Heerstraße.
Die Anwohner an der Bahnlinie werden im gesamten Bauabschnitt erstmals
einen Schallschutz bekommen. Schallschutzwände werden nicht nur östlich
und westlich der Bahntrasse, sondern auch zwischen S-Bahn- und
Fernbahn-Gleisen errichtet.
Das Gesamtauftragsvolumen für die Bauleistungen im Abschnitt Röhrmoos -
Obermenzing beträgt ca. 300 Mio. Euro. Der Finanzierungsanteil des
Freistaates Bayern für den S-Bahn-Ausbau zwischen Dachau und Obermenzing
beläuft sich auf ca. 115 Mio. Euro. Zusätzliche Kosten für die Sicherung
der Arbeiten im Gleisbereich betragen ca. 20 Mio. Euro.
Nach Fertigstellung der Bauarbeiten zur NBS/ABS Nürnberg - München wird
sich die Reisezeit von Nürnberg nach München von 100 Min. auf 60 Min., von
Nürnberg nach Ingolstadt von jetzt 66 Min. auf 30 Min. reduzieren.
Die Bauherrenfunktion übernimmt die DB Projekt Verkehrsbau, ein
Tochterunternehmen der DB Netz AG.
|