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2001
Kampf gegen die Bahn dauerte ...
Hartnäckigkeit führt zum Erfolg
IG spricht von Erfolg

Dachauer SZ – Lokalausgabe der Süddeutschen Zeitung für den Landkreis Dachau, 27.02.2001



Lärmschutz an der ICE-Trasse Petershausen

Interessengemeinschaft spricht von Erfolg
Bahn hat deutlich nachgebessert / Auch Initiativen in Karlsfeld und Dachau geben sich kämpferisch

Von Bernhard Lohr

Petershausen – In Petershausen hatte der Kampf für Lärmschutzmaßnahmen an der ICE-Trasse begonnen. Dort wurde er auch zuerst beendet. Die Bahn hat bei der Höhe der Schutzwände zum Teil deutlich nachgebessert. Die Sprecherin der Interessengemeinschaft Lärmschutz (IG), Elisabeth Kraus, sprach bei einem IG-Treffen von einem „Erfolg“.

„Wir haben etwas dazugewonnen“, sagte Kraus vor 50 Gästen im Gasthaus Schmiedwirt zufrieden. Sie blickte zurück auf zehn Jahre heftiger Auseinandersetzungen. Renate Helo dankte ihr im Namen der Bahnanlieger für ihren Einsatz. „Wir wissen, dass wir das große Los gezogen haben mit unserer Elli.“ Hansjörg Lassen und Henry Kühner von den Interessengemeinschaften Karlsfeld und Dachau sagten, Kraus sei Vorreiterin im Landkreis gewesen. Der breit organisierte Widerstand sei „der Verdienst der Elli“, sagte Lassen.

Die Bahn hat in Petershausen nachgebessert. Zusätzlich baut sie 3200 Quadratmeter Lärmschutzwand zu Kosten von 1,75 Millionen Mark. Kraus wertete es als Riesenerfolg, dass der Ansatz der Bahn gekippt sei. Danach sollten Lärmschutzfenster ausreichen, wenn Wände viermal teurer kämen. Westlich der Bahn, zur Musikersiedlung, habe die Bahn die Lärmbelästigung „nicht richtig eingearbeitet“ gehabt. Nun könnten die meisten Anlieger Verbesserungen erwarten. Ausnahmen gebe es östlich der Bahn, wo für die Ausweisung „Dorfgebiet“ höhere Grenzwerte gelten würden.

Doch auf der „Insel der Seligen“ lebe man nicht, sagte Kraus. Umstrittene Ansätze der Bahn hätten Bestand, wie die Abschläge durch Schienenbonus (fünf Dezibel), besonders überwachtes Gleis (drei Dezibel) und verbessertes Zugmaterial (zwei Dezibel). Auch sei es nicht gelungen, den Lärmschutzpegel festzuschreiben. „Das bleibt unbefriedigend.“ Erreicht wurden um bis zu einen Meter höhere Wände in Asbach, bis zu 2,5 Meter in Petershausen westlich der Bahn und 0,5 Meter östlich. In Obermarbach wurde die Lärmschutzwand durchgehend um 0,5 Meter angehoben.

Sprecher anderer Initiativen gaben sich kämpferisch. Lassen machte deutlich, dass bei den ausstehenden Planfeststellungsbeschlüssen ähnliche Verbesserungen erwartet würden. Sollten diese ausbleiben, „werden wir uns wehren – aber wie“. Kühner ergänzte, dass die Bürgerinitiative finanziell gerüstet sei, um einen unliebsamen Beschluss anzufechten. „Die 100 000 Mark haben wir.“ (Siehe auch Kommentar)

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