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Süddeutsche Zeitung • Deutschland Seite 34 • Dienstag, 18.06.2002






ICE soll bereits zur WM 2006 fahren

Neuer Zeitplan für Bau der Strecke München-Nürnberg


München – Zur Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2006 in Deutschland will die Deutsche Bahn für die schnellste Verbindung von München nach Nürnberg sorgen. Die ICE-Strecke, die derzeit zwischen den beiden künftigen WM-Städten errichtet wird, soll deshalb ein halbes Jahr früher fertig werden, als bislang vorgesehen. Die Fahrt mit dem Zug würde dann nur noch eine Stunde dauern. Damit wäre eine Zugreise kürzer als ein Flug, einschließlich der Zeit für das Ein- und Auschecken.

Wegen der zahlreichen geologischen Probleme auf Bayerns größter Baustelle hatte die Bahn die ursprünglich schon für das kommende Jahr geplante Inbetriebnahme der ICE-Strecke mehrmals verschoben, zuletzt auf Ende 2006. Jetzt hat der Bahnvorstand intern wieder einen neuen Termin genannt, doch dieses Mal handelt es sich ausnahmsweise um eine Vorverlegung um ein halbes Jahr auf Mitte 2006. Wie das gelingen kann, lässt Bahnchef Hartmut Mehdorn derzeit noch untersuchen.

Neue Zahlen gibt es auch wieder bei den Baukosten. Der Aufsichtsrat des Staatsunternehmens Deutsche Bahn (DB) hat inzwischen akzeptiert, dass die Strecke mindestens 835 Millionen Euro teurer wird, als vom früheren DB-Vorstand und der Regierung Kohl Mitte der neunziger Jahre kalkuliert. Der alte Vorstand und die Regierung Helmut Kohl, die das Projekt unbedingt durchsetzen wollten, hatten ebenso wie Bayerns CSU-Regierung wichtige Hinweise auf höhere Kosten einfach beiseite geschoben und lediglich Kosten in Höhe von 2,7 Milliarden Euro angesetzt, obwohl diese Zahl laut Prüfberichten des Bundesrechnungshofes und des Eisenbahn-Bundesamtes schon seinerzeit illusorisch war. Zu den 835 Millionen Euro Mehrkosten könnten im schlimmsten Fall noch einmal mehr als 500 Millionen Euro hinzu kommen. Eine vom DB- Vorstand eingesetzte Arbeitsgruppe hat ermittelt, dass eine weitere Verteuerung des Großprojekts um rund 260 Millionen Euro mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ nicht abzuwenden sei. Hinzu kämen Risiken, die vielleicht noch vermeidbar seien, in Höhe von ebenfalls 260 Millionen Euro. Andererseits habe die Bahn die Chance, beim Bau der ICE-Strecke durch bestimmte Maßnahmen rund 100 Millionen Euro zu sparen.

Klaus Ott

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